Wirtschaft entlasten und stärken
Endlich ist der Weg frei für das Wachstumschancengesetz und damit für 3,2 Milliarden echte Entlastungen für Unternehmen, für den Abbau von Steuerbürokratie und für strukturell bessere Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen. Es ist sehr ärgerlich, dass die Union die deutsche Wirtschaft aus rein parteitaktischen Beweggründen unnötig lange auf bessere Standortbedingungen und dringend notwendige Entlastungen warten ließ. Gut, dass es im Interesse unseres Landes jetzt endlich vorangeht. Mit dem Wachstumschancengesetz gehen wir den allerersten Schritt auf dem Weg zur Wirtschaftswende, die unser Land jetzt dringend braucht.
Damit sie gelingt, müssen wir bei der Entlastung der Unternehmen von Steuern und Bürokratie aber noch wir sehr viel weitergehen. Wir müssen Wachstumsbremsen wie beklemmende Auflagen und lähmende Bürokratie lösen und vor allem strukturelle Entlastungen schaffen – sie wären das beste Konjunkturprogramm. Zudem brauchen wir mehr Arbeitsanreize und dürfen beim Sozialstaat nichts mehr draufsatteln. Auch eine Reform der Unternehmensbesteuerung halten wir für entscheidend, um Wachstum zu generieren. Es ist offenkundig, dass der deutsche Standort in den bleiernen GroKo-Jahren runtergewirtschaftet und die Wirtschaft wie eine Zitrone ausgepresst wurde.
Union gibt Blockade auf
Leider suchte die Union ihr Heil viel zu lange in der eigenen Profilierung und nicht in wirksamer Realpolitik. So haben CDU/CSU und von ihr mitregierte Bundesländer das Gesamtvolumen der geplanten Maßnahmen im Wachstumschancengesetz mehr als halbiert. Die Ursprungsvorschläge der Ampel hätten aus meiner Sicht deutlich stärker positiv in die Wirtschaft wirken können, als dies nun noch der Fall ist. Dennoch sind natürlich z.B. mit der degressiven Abschreibung und der Forschungsförderung immer noch Elemente erhalten, die für gesundes und dauerhaftes Wachstum sorgen können.
Insgesamt war die von CDU/CSU aufgestellte Forderung nach einer Rücknahme der Kürzungen bei der Agrar-Diesel-Rückvergütung als Bedingung für ihre Zustimmung zum Wachstumschancengesetz von Anfang an sachlich falsch. So würden selbstverständlich auch landwirtschaftliche Unternehmen von den Maßnahmen im WCG profitieren und könnten damit nicht zuletzt auch einen Teil der beim Agrar-Diesel auflaufenden Zusatzkosten ausgleichen. Die Union hat aber lieber dafür entschieden, die gesamte deutsche Wirtschaft monatelang für die Belange eines zwar wichtigen, aber dennoch singulären Wirtschaftszweiges in Geiselhaft zu nehmen.