Erster Wochenbericht – Praktikum im Büro Markus Herbrand MdB
Mein Name ist Lukas Strotmann, ich bin 20 Jahre alt und studiere Betriebswirtschaftslehre an der Universität Münster. Am 09. September begann mein Praktikum im Büro von Markus Herbrand. Um ehrlich zu sein fiel es mir schwer, wirklich einzuschätzen was mich erwartet. Politik war und ist für mich noch ein Thema, welches schwer zu greifen ist aufgrund seiner vielen Facetten. Ich habe das Praktikum nicht zuletzt gewählt, weil ich mein Verständnis für eben jene Politik und ihr Alltagsgeschäft verbessern möchte, mehr durchdringen möchte. Die erste Woche hat mir gezeigt, dass dies die richtige Wahl war.
Am Montag wurde ich, nachdem ich mich mehrmals verlaufen hatte, herzlich im Büro begrüßt. Mir wurden die Mitarbeiter vorgestellt und die Organisation nähergebracht. Am Anfang ist es noch sehr schwer zu verstehen, wie was funktioniert, welche Abkürzungen für was stehen und wie man wohin kommt. Mit der Zeit findet man sich jedoch in Vieles selbst rein, vorausgesetzt man stellt auch genug Fragen.
Die erste gemeinsame Veranstaltung mit Markus Herbrand war ein Austausch mit der japanischen Steuerberaterkammer, also ein Austausch auf internationaler Ebene. Dieser Austausch hat zufälligerweise direkt im eindrucksvollsten Raum des Jakob Kaiser Hauses ( Raum 6.556 ), mit direktem Blick auf die Kuppel des Bundestages, stattgefunden. Danach fand eine Sitzung der Haushalts- und Finanzpolitiker der FDP-Bundestagsfraktion statt. Durch diese Sitzung habe ich direkt einen Einblick in das bekommen, was hinter den Kulissen abseits der Fernsehkameras geschieht und wie die „richtige“ Arbeit der Abgeordneten teilweise aussieht.
Dienstag war ein sehr ereignisreicher Tag. Er begann mit einem sogenannten Berichterstatter-Gespräch zum Steuerfortentwicklungsgesetz, in dem ich das erste Mal mitbekam, wie die Debatten nicht nur FDP-intern, sondern auch zwischen den Ampel-Parteien ablaufen. Gegen Mittag konnte ich dann das erste Mal bei einer Plenardebatte zuschauen. Es war spannend, das live zu erleben, was man sonst nur durch die Nachrichten mitbekommt. Nach einem Symposium zu einer neuen Rechtsform für Unternehmen, bei welchem ich der Diskussion aufgrund mangelnder Jura-Kenntnisse leider nicht ganz folgen konnte, hat Herr Herbrand mich noch zum Sommerfest der Bundessteuerberaterkammer mitgenommen.. Die Leute waren offen und ich konnte als BWL- Student auf alle meine Fragen bezüglich des Steuerberaterberufs eine Antwort bekommen, gepaart mit ein paar Expertentipps.
Mittwoch begann mit einer hitzigen Generaldebatte im Plenarsaal, bei der sich Bundeskanzler Olaf Scholz und Oppositionsführer Friedrich Merz einen heftigen Schlagabtausch lieferten. Die Plenardebatten sind zwar sehr populär und spannend anzugucken, jedoch habe ich gelernt, dass die inhaltlich wichtigen Gespräche eher in den Arbeitsgruppen der Fachpolitiker und weniger auf der großen Bühne des Plenarsaals stattfinden. . Gegen Nachmittag habe ich dann einen Einblick in die Öffentlichkeitsarbeit und politische Bildung von Abgeordneten erhalten. Eine Schulklasse aus Herrn Herbrands Wahlkreis war zu Besuch in Berlin und konnte sich im Bundestag Fragen stellen, die ihnen amf den Herzen lagen. Gegen Abend konnte ich dann noch an einer der vielen Informationsveranstaltungen der FDP-Bundestagsfraktion teilnehmen). Es fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Investieren fürs Alter“ statt, bei der Personen wie der Deutschlandchef von BlackRock, Dirk Schmitz, teilnahmen. Da ich selbst sehr interessiert an der Finanzbranche bin und mir vorstellen kann, später dort zu arbeiten, war es für mich eine seltene Möglichkeit, Herrn Schmitz und anderen Finanzexperten zuzuhören.
Donnerstag war eher ein ruhiger Tag, an dem ich meine Zeit der Recherche zur Übernahme/Rettung der Meyer Werft durch den Staat gewidmet habe. Jenes Thema wurde auch schon am Montag in der AK V Sitzung angesprochen, jedoch hatte ich zu dieser Zeit keinerlei Kenntnis über die Umstände. Durch meine Recherche habe ich erst realisiert, wie weittragend und vielseitig das Thema eigentlich ist.
Freitag begann mit dem „Wirtschaftspolitischen Tag“ der FDP-Bundestagsfraktion, an welchem verschiedene Vorträge zum Thema Wirtschaftswende auf unterschiedlichen Ebenen gehalten wurden. Durch die Diskussionen ist mir noch einmal sehr deutlich geworden, wofür die FDP überhaupt im Kern steht, wofür sie sich einsetzt.. Den Rest des Tages habe ich mit dem Beantworten von Emails und eher alltäglicheren Aufgaben des Büroalltags verbracht .
Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr glücklich mit der ersten Woche bin. Ich habe bereits sehr viel dazugelernt und habe das Gefühl, dass ich auch in den kommenden Wochen viel lernen werde. Die Atmosphäre im Büro gefällt mir besonders. Meine Kolleginnen und Kollegen sind neben der Arbeit auch immer für einen Spaß zu haben, sind offen für Fragen und geben einem das Gefühl, man sei willkommen. Ich freue mich auf die kommende Woche und gehe mit einem sehr guten Gefühl ins Wochenende.